Wir trauern um Jens Dobler
Am Freitag, dem 13. September 2024 erlag er einem Krebsleiden. Mit ihm verliert der VelsPol NRW e.V. einen warmherzigen, engagierten und sympathischen Wegbegleiter.
Jens Dobler und die Polizei, das war am Anfang keine Liebesgeschichte. Denn die Polizei war die Organisation, die den Paragrafen 175 StGB mit Leben füllte. Polizisten in Zivil und Uniform standen für die Verfolgung homosexueller Männer, stellten ihnen auf Klappen und Cruising-Areas nach.
Der schwule Historiker und Autor aus Berlin hatte kein Verständnis für schwule Männer, die in den Zeiten des § 175 StGB bei der Polizei arbeiteten. Doch dann, nach einigen, intensiven Einzelgesprächen erkannte er das persönliche Leid und den inneren Druck dieser Männer. Er änderte seine Meinung von einem »Selbst schuld, wenn sie leiden« zu einem »Da muss man was tun«.
Ihm ist es zu verdanken, dass es zu den ersten Treffen queerer Polizeibediensteter in der Akademie Waldschlösschen bei Göttingen kam, aus denen die Landesvereine wie der VelsPol NRW e.V. entstanden. Ohne sein Engagement, ohne seine Unterstützung hätte es diese Treffen vor 30 Jahren nicht gegeben. Der VelsPol NRW e.V. wäre sehr viel später gegründet worden, unsere Emanzipation hätte sehr viel später begonnen.
Wir wissen, wen wir mit Jens Dobler verlieren und ehren sein Andenken.
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